Folgende Methoden/Kriterien sind einbezogen:

    - Leichenabkühlung (Nomogramm-Methode)
    - Livores (Beginn, Maximum, Konfluenz, Wegdrückbarkeit, Verlagerbarkeit)
    - Rigor (Eintritt, Maximum, Wiedereintritt nach Brechung)
    - Mechanische Erregbarkeit Skelettmuskulatur (idiomuskulärer Wulst, Zsako's Phänomen)
    - Elektrische Erregbarkeit mimischer Muskulatur (periorbital, Mundmuskulatur), s. auch Reizstromgerät
    - Pharmakologische Erregbarkeit Pupille (Atropin, Tropicamid, Acetylcholin)




Todeszeiteingrenzung aus der Nomogramm-Methode, die als Leitmethode zuerst angewendet wird.
Das Programm berücksichtigt auch alle neuen Erkenntnisse zur Leichenabkühlung in Übereinstimmung mit der Literatur. [4]
Sollte die Methode der Leichenabkühlung als zu unsicher angesehen werden, kann sie umgangen werden.

Wenn Umgebungstemperatur, Korrekturfaktor und Körpergewicht (Schätzung am Fundort) nicht punktuell festzulegen sind, sollte/kann ein Bereich eingegeben werden.


Das resultierende Todeszeitintervall wird dann zum einen aus den Mittelwerten der eingegebenen Bereiche mit den zugehörigen 95%-Toleranzbereichen berechnet.
Zum anderen wird das Todeszeitintervall berechnet, das sich aus den Ober- und Untergrenzen der eingegebenen Bereiche für Umgebungstemperatur, Korrekturfaktor und Körpergewicht ergibt.
Um die Fehlinformation eines zu engen Zeitbereichs zu vermeiden, wird das breitere Todeszeitintervall aus beiden Berechnungen als Endergebnis ausgegeben.

Die bei Todeseintritt auf 37,2°C standardisierte Rektaltemperatur kann im Edit ' Modus erhöht werden, wenn sich aus Sektionsergebnis oder Ermittlungen Hinweise auf Fieber ergeben.

Anhaltspunkte für Hypothermie sind ein Ausschlussfaktor für die Anwendung des Nomogramm-Verfahrens.
Orientierend kann die Temperatur bei Todeseintritt auch niedriger als 37,2°C eingegeben werden.

Die Eingabe des Korrekturfaktors wird durch zwei Hilfstabellen unterstützt.

    


Der anhand der zuerst eingeblendeten Tabelle ausgewählte Faktor ist für Besonderheiten des Aufliegegrundes der Leichen anhand der zweiten Hilfstabelle zu modifizieren,
welche durch Anklicken der ersten Tabelle mit der linken Maustaste eingeblendet wird.

Der nachgewiesene Einfluss des Körpergewichts auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Korrekturfaktors bei thermisch stärkerer Isolierung durch Bekleidung/Bedeckung und zugleich hohem oder geringem Körpergewicht wird automatisch berücksichtigt. Die zunächst eingegebenen Korrekturfaktoren und die zur Todeszeitberechnung verwendeten korrigierten Faktoren (rot unterlegt) werden in der Anzeige auf der linken Bildschirmseite nebeneinander angezeigt.


Falls die Abkühlung so weit fortgeschritten ist, dass die Temperaturdifferenz (Rektum - Umgebung weniger als 20% der Temperaturdifferenz
bei Todeseintritt (37,2°C - Umgebungstemperatur) beträgt wird anders als bei der Programmversion 1.xx keine Mindesttodeszeit berechnet und angegeben,
sondern es erfolgt nur die Anzeige ‚scope of reliability is left'.



Die Fehlergrenzen sind in dieser Endphase der Abkühlung in der Regel nicht mehr abschätzbar.




Eingaben für Temperaturmethode abgeschlossen, Abfrage weiterer Methoden beginnt


Nach der Berechnung eines Todeszeitintervalls aus der Abkühlung beginnt die weitere Eingrenzung mit nicht temperatur-basierten Todeszeitkriterien.
Dabei werden im programmgeführten Directed -Modus nur die Untersuchungen abgefragt, die das Intervall weiter einengen oder wenigstens bestätigen können

Die Untersuchungsergebnisse der nicht-temperatur-basierten Kriterien sind zum Teil sofort erkennbar (etwa Reaktion der mimischen Muskulatur auf elektrische Reizung).
Einige Untersuchungsergebnisse können erst nach gewisser Zeit erfasst werden (etwa eventuelle Reaktion der Iris auf subkonjunktivale Injektion von Pupillopharmaka).
Das Untersuchungsergebnis wird zunächst ausgesetzt und später eingegeben.

Im Vergleich zur Programmversion 1.xx ist die zeitliche Obergrenze für die Wiederausbildung der Totenstarre nach ihrem Brechen von 8 auf 9,5 Stunden post mortem geändert worden.
Anlass dafür ist ein gesicherter Fall.